{"id":257,"date":"2016-08-06T18:49:48","date_gmt":"2016-08-06T18:49:48","guid":{"rendered":"https:\/\/3schluessel.wordpress.com\/?p=257"},"modified":"2018-05-16T14:03:12","modified_gmt":"2018-05-16T14:03:12","slug":"abt-wilhelm-von-hirsau","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.3-schluessel.org\/abt-wilhelm-von-hirsau\/","title":{"rendered":"Abt Wilhelm von Hirsau gilt als erster Baumeister des 11. Jahrhunderts"},"content":{"rendered":"\n
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Abt Wilhelm\u00a0war Sch\u00fcler von St. Emmeram in Regensburg<\/span><\/strong><\/p>\n

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\nNach dem jahrhundertlangen Verfall der Baukunst im untergehenden R\u00f6mischen Reich war es die Geistlichkeit, die in den isolierten Kl\u00f6stern eine neue Kulturepoche erschuf, in der auch die Baukunst wieder gelehrt wurde.<\/span><\/p>\n

In der Abtei in Hirsau entwickelte sich Anfang der 9. Jahrhunderts eine Bauschule mit der Ausbildung von Architekten, deren Wirkungskreis auf den Bereich der Abteil begrenzt war. Abt\u00a0Wilhelm kam aus Regensburg am 28. Mai 1069 nach Hirsau, begr\u00fc\u00dft von nur 15 M\u00f6nchen in einer halbfertigen Klosterkirche. Zielstrebig erreichte er die Unabh\u00e4ngigkeit des Klosters von weltlicher Macht, die er sich 1075 in Rom von Papst Gregor VII pers\u00f6nlich best\u00e4tigen lie\u00df.<\/span><\/p>\n

\"Abt<\/span>Abt Wilhelm\u00a0(* um\u00a01030; \u2020\u00a05. Juli\u00a01091)\u00a0war ein Sch\u00fcler der Bauschule von <\/span>St. Emmeram in Regensburg<\/strong><\/span>\u00a0und gilt als erster Baumeister seines Jahrhunderts. Er bildete in seiner Bauschule im Schwarzwaldkloster Hirsau eine gro\u00dfe Anzahl von Laienbr\u00fcder aus, die in Bautrupps an verschiedensten Orten ausgesandt wurden.<\/span>
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Die sogenannten Meister von Como formten als erste eine Bruderschaft unter dem Patronat der „Vier Gekr\u00f6nten“ – den r\u00f6mischen Schutzheiligen der Steinmetzen. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts durchwanderten diese Architekten von Norditalien aus ganz Mitteleuropa. Sie gaben sich eine st\u00e4ndische Ordnung und unterschieden in ihrem Bund streng zwischen „Mitbr\u00fcder“ und Architekten.\u00a0Sie trugen lederne Fu\u00df- und Beinbekleidung und \u00e4hnelten bereits den sp\u00e4teren Berufssteinmetzen. <\/span><\/p>\n

Dieser Berufsstand entwickelte sich erst im Laufe des 12. Jahrhunderts nachdem der Kirchenbau nicht mehr vorwiegend in Holzbauweise ausgef\u00fchrt wurde. Um 1150 erfasste der gotische Baustil von Nordfrankreich aus ganz Europa.\u00a0Es formierte sich ein neuer Berufsstand, der nicht mehr unter kl\u00f6sterlicher Aufsicht stand, sehr wohl deren Statuten \u00fcbernahm und sich nun zu Bruderschaften zusammenschlossen. Sie wirkten in ganz Europa und begr\u00fcndeten die gro\u00dfe Zeit der Steinmetzen, der Bauh\u00fctten und der Erschaffung von monumentalen Sakralbauten, wie des\u00a0<\/span>Regensburger Doms.<\/strong><\/span><\/p>\n

Der Einfluss von Abt Wilhelm l\u00e4sst sich bei 130 Kl\u00f6stern nachweisen, bis hin zum Architekturstil, der als \u201eHirsauer Bauschule“ in die Kunstgeschichte einging.<\/span><\/p>\n

Bild: Tacitus Media – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https:\/\/commons.wikimedia.org\/w\/index.php?curid=14956748<\/strong><\/p>\n