{"id":59,"date":"2016-07-26T19:30:19","date_gmt":"2016-07-26T17:30:19","guid":{"rendered":"https:\/\/3schluessel.wordpress.com\/?p=59"},"modified":"2018-11-22T18:26:36","modified_gmt":"2018-11-22T18:26:36","slug":"tapis","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.3-schluessel.org\/tapis\/","title":{"rendered":"Tapis, unser masonischer Arbeitsplan"},"content":{"rendered":"\n
Twittern<\/a><\/div>\n

Auf den ausgelegten Arbeitsteppich (Tapis<\/em>, masonischer<\/em> Arbeitsplan), konzentriert sich jede Tempelarbeit.<\/span><\/h1>\n

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Er zeigt in Bildern symbolhaft unseren angestrebten Lebensentwurf auf, mit dessen Werten die Freimaurerbr\u00fcder wirken wollen.<\/span><\/p>\n

\"Der
Der Tapi<\/span>s oder Arbeitsplan der Loge \u00a0 \u00a0Drei Schl\u00fcssel zum Aufgehenden Licht<\/span><\/figcaption><\/figure>\n

Im unteren Bildabschnitt erw\u00e4chst gleichsam aus unserem rational strukturierten Leben, dargestellt als musivisches<\/em> Pflaster, der Tempel der Humanit\u00e4t<\/em>, in der Architektur des Salomonischen Tempels. <\/em>Ihm vorgesetzt sind die beiden S\u00e4ulen Jachin<\/em> (Jakin)<\/em> und Boas, <\/em>Zeichen der Macht und St\u00e4rke.<\/span><\/p>\n

In Bildmitte erkennen wir Bauwerkzeuge<\/em>, mit denen die Br\u00fcder nicht operativ,<\/em> vielmehr spekulativ<\/em>, also geistig arbeiten: das Rei\u00dfbrett<\/em> des Meisters, der Spitzhammer<\/em> zum Behauen des Rauen Steins<\/em>, welcher als gegl\u00e4tteter Kubischer Stein<\/em> gesetzt wird, dazu Senkblei<\/em>, Kelle, Ma\u00dfstab, Schl\u00e4gel<\/em> und Setzwaage<\/em>.<\/span><\/p>\n

Am oberen Bildrand, wie \u00fcber allem waltend, sind Sonne,<\/em> Mond (<\/em>und Sterne) <\/em>zu sehen; denn kein Blick in den Kosmos bringt uns je aus dem Staunen. Im Angesicht des Himmels soll sich der Freimaurerbruder zunehmend als Flammender Stern<\/em> verstehen, inmitten eines Pentagramms<\/em> stehend, und sich hierbei der Werte Freiheit, Toleranz, Br\u00fcderlichkeit, Transzendenz<\/em> und des bei seiner Aufnahme initiatischen Geheimnisses <\/em>bewusst sein.<\/em> Er entz\u00fcndet sich sein eigenes strahlendes Licht<\/em> im Herzen durch flei\u00dfiges Arbeiten am Rauen Stein<\/em>, in dem Ma\u00dfe, wie er sich selbst erkennt: Gnothi seauton<\/em>. Ihm obliegt die Tat<\/em>, mit seinen Gaben in sich selbst seine eigene Humanit\u00e4t<\/em> zu f\u00f6rdern, um sich sodann dem Gro\u00dfen Bau der Humanit\u00e4t aller <\/em>zu widmen. Diese begriffene, verinnerlichte Vereinigung des Irdischen<\/em> mit dem\u00a0Allm\u00e4chtigen<\/em> versteht die Freimaurerei unter der dargestellten Verschr\u00e4nkung von Winkelma\u00df <\/em>und Zirkel<\/em>; in diesem Zeichen widmet sich der Freimaurerbruder der K\u00f6niglichen Kunst.<\/em><\/span><\/p>\n

Umfangen werden im Arbeitsplan Kosmos, Mensch<\/em> und Arbeit<\/em> von einer Kordel<\/em> mit drei Lemniskaten<\/em>, als Zeichen daf\u00fcr, dass eines Freimaurers Lebenssinn<\/em> und Lebensziel<\/em> sich in ihrer vollen Verwirklichung der Humanit\u00e4t<\/em> ergehen. F\u00fcr diese Idee, die Humanit\u00e4t im<\/em> Menschen zu f\u00f6rdern, will sich die Bruderschaft<\/em> fest zusammenschlie\u00dfen und sich nach au\u00dfen hin als verschwiegene Bewegung behaupten, die alles andere ist als geheim. Alle Teilmotive auf dem Arbeitsteppich sind mit einer symbolischen Mauer<\/em> umzogen, gleich einer sch\u00fctzenden Gliederkette, diese doch bestehend aus den vielen Freimaurerbr\u00fcdern.<\/span><\/p>\n

Tapisse sehen unterschiedlich aus, sie entsprechen den Logentraditionen. Ihre Wirksamkeit, auf Grundlage der erl\u00e4uterten Bildabschnitte, bleibt stets dieselbe. F\u00fcr die Regensburger Johannis-Freimaurerloge Drei Schl\u00fcssel zum aufgehenden Licht<\/em> hat Br. Hans K\u00fcfner – in den 50ern des letzten Jahrhunderts B\u00fchnenbildner am Stadttheater – der in Regensburg wieder zum Leben erweckten Freimaurerei den abgebildeten Tapis gestaltet. –hw<\/em>\u2026<\/span><\/p>\n