Die Geschichte der Freimaurerloge „Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht“ i. Or. Regensburg.

In Regensburg besteht seit dem Untergang des NS-Regimes wieder eine Freimaurerloge, die unter dem Namen „Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht“ im Vereinsregister des Amtsgerichts Regensburg eingetragen ist. Der Bauhütte, wie eine Loge nach ihrer historischen Herkunft auch bezeichnet werden kann, gehören zur Zeit einundvierzig Mitglieder an, von denen sich die ortsansässigen Brüder regelmäßig zu rituellen Arbeiten oder Klubabenden mit Vorträgen zu freimaurerischen und zeitgemäßen Themen zusammenfinden. Die jüngsten Mitglieder sind vom Jahrgang der 1980-er Jahre.

Die Loge Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht ist korporatives Mitglied der Großloge der Alten, Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland mit Sitz in Berlin.

1765

Gründung der französischsprachigen Loge „Charles de la Constance“ durch Erbprinz Carl Anselm von Thurn und Taxis  

1767

Vierzehn Brüder dieser Loge gründen die deutschsprachige Loge „Die Wachsende zu den drei Schlüsseln“. Diese Bauhütte gründet als Mutterloge Tochterlogen u.a. in Wien, München, Hannover, Ulm, Passau, Dresden, Görlitz, Leipzig.

1790

Erbprinz Carl Alexander von Thurn und Taxis (als Freimaurer aufgenommen in Hildburghausen) wird affiliiert (= angenommen als Mitglied der Regensburger Loge).

1793

Die Arbeit der Loge ruht wegen eines falsch interpretierten kaiserlichen Dekrets, das nur gegen geheime Studentenverbindungen gerichtet war, bis 1797.

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Br. Großmeister (Fürst) Karl Alexander v. Thurn und Taxis

1799

Fürst Carl Alexander nimmt die Würde eines Großmeisters an und lässt sich in freimaurerischer Bekleidung porträtieren. Das Original befindet sich im Stadtmuseum. Änderung des Logennamens in „Carl zu den drei Schlüsseln“.

1803

Regensburg verliert den Status einer Freien Reichsstadt und wird Fürstentum unter dem Fürstbischof Carl Theodor Reichsfreiherr von Dalberg. Er ist Freimaurer, aber nicht Mitglied der Regensburger Loge.

1810

Die Stadt wird dem bayerischen Staat eingegliedert.

1827

Fürst Carl Alexander stirbt.

1852

Die Loge stellt (wahrscheinlich wegen der für sie im Königreich Bayern ungünstigen politischen Verhältnisse) ihre Arbeiten ein.

1904

Neugründung der Loge unter dem Namen „Walhalla zum aufgehenden Licht“.

1912

Am Obermünsterplatz 10a bezieht die Loge ihr eigenes Logenhaus.

1914 – 1918

Während des Ersten Weltkrieges ruhen die Zusammenkünfte.

1924

Gründung einer zweiten Loge „Drei Schlüssel zur treudeutschen Bruderschaft“.

1933

Am 20. April müssen sich beide Logen auf Druck des NS-Regimes selbst auflösen. Das Logenhaus wird weit unter Wert an das Bischöfliche Knabenseminar verkauft. Die Ritualgegenstände werden von der Bayerischen Politischen Polizei beschlagnahmt.

1945

Am 8. Mai erfolgt die bedingungslose Kapitulation. Die oberste Regierungsgewalt wird in Bayern durch die US-Army wahrgenommen. Zunächst besteht ein Verbot jeder Vereinstätigkeit.

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Br.: Karl Friedrich Esser, MvSt 1948-1950; Quelle: Peter Esser, Regensburg

1946

Am 26. Oktober erscheint in der Mittelbayerischen Zeitung ein Aufruf an alle hier lebenden Freimaurer, sich wegen Gründung einer Loge zu melden.

1947

Am 26. März findet die erste Zusammenkunft der Brüder unter Leitung von Bruder Karl Esser, dem damaligen Herausgeber der Mittelbayerischen Zeitung, statt.

1948
Am 23. Februar erfolgt die Gründungsversammlung der Loge „Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht“, die sich der Großloge „Zur Sonne“ in Bayreuth anschließt. Zusammen mit fünf Passauer Brüdern wird dort die Deputationsloge „Zu den vereinigten drei Flüssen“ konstituiert.

seit 1950

Konsolidierung der Loge in Regensburg bei 40 – 50 Mitgliedern aus allen Gesellschaftsschichten und Berufen. Über fünf Jahrzehnte erfolgt eine regelmäßige Logenarbeit mit karitativem Handeln im Verborgenen und gelegentlicher Öffentlichkeitsarbeit.

1982

Anmietung der jetzigen Logenräume in dem der Stadt gehörenden „Altmannschen Haus“ in der Neue-Waag-Gasse 2.

2015

Die Loge feiert das 250. Jubiläum der Freimaurerei in Regensburg mit Festveranstaltungen und einer Sonderausstellung im Städtischen Museum der Stadt Regensburg. Eine Festschrift wird veröffentlicht. Bei der Festarbeit um Runtingersaal werden Brüder aus xx Logen begrüßt.

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Jubiläumsschrift anläßlich 250 Jahre Logengeschichte im Or. Regensburg